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Emotionale Bindung: Eine affektive oder emotionale Bindung ist eine Bindung, die typischerweise zwischen der Betreuungsperson und dem Kind besteht und mit der Suche nach Nähe, Trennungsschmerz und Wiedersehensfreude einhergeht. Die emotionale Bindung wird von der Bindungstheorie untersucht. Siehe auch Bindungstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Mary Ainsworth über Emotionale Bindung – Lexikon der Argumente

Slater I 15
Emotionale Bindung/Ainsworth: Ainsworth (1989)(1) betonte, dass sich emotionale Bindungen auf der Grundlage des Verhaltenssystems, das die Bindungsbildung motivierte, unterschieden.
>Verhaltenssystem
.
Während die Bindung der Kinder an die Betreuer durch das Bindungssystem motiviert wurde, wurde die Bindung der Erwachsenen an das Kind durch das Pflegesystem motiviert.
Die Bindung an einen Altersgenossen kann entweder durch die Zugehörigkeit im Falle von Freunden oder durch sexuelle und reproduktive Systeme im Falle von Erwachsenenpaarbindungen motiviert sein.
>Bindungstheorie.
Slater I 18
Ein großer Fortschritt sowohl in menschlichen als auch in tierischen Modellen der frühen sozialen Erfahrung war die Erkenntnis, dass es natürlich auftretende Variabilität im Betreuungsverhalten der Mütter gab. In ihren Beobachtungen von Müttern und ihren Säuglingen im häuslichen Umfeld entwickelte Mary Ainsworth Codes zur Unterscheidung zwischen sensiblem und unsensiblem Pflegeverhalten (Ainsworth et al., 1978)(2).
Säuglinge, die eine sensible Betreuung erfuhren, wurden anschließend in Labortests nach dem Paradigma der fremden Situation (>Situation/Ainsworth) nach 12 und 18 Monaten als sicher eingestuft.
Die Sicherheit von Säuglingen in der Fremden Situation wiederum hat Aspekte der späteren Anpassung von Kindern in Vorschule, Kindheit und Jugend vorhergesagt (Sroufe et al., 2005)(3). Die Vorstellung, dass individuelle Unterschiede in der Qualität der von der Mutter erhaltenen Pflege langfristige Auswirkungen auf die psychosozialen Ergebnisse haben können, wurde im Allgemeinen in mehreren großen Längsschnittstudien bestätigt (Belsky & Fearon, 2002)(4).
>Entwicklungsphasen.

1. Ainsworth, M. S. (1989). Attachments beyond infancy. American Psychologist, 44, 709–716.
2. Ainsworth, M. D. S., Blehar, M. C., Waters, E., & Wall, S. (1978). Patterns of attachment: A psychological study of the strange situation. Hillsdale, NJ: Erlbaum
3. Sroufe, L. A., Carlson, E., Egeland, B., & Collins, A. (2005). The development of the person: The Minnesota study of risk and adaptation from birth to adulthood. New York, NY: Guilford Press
4. Belsky, J., & Fearon, R. M. P. (2002). Early attachment security, subsequent maternal sensitivity, and later child development: Does continuity in development depend upon continuity of caregiving? Attachment & Human Development, 4, 361–387.


Roger Kobak, “Attachment and Early Social deprivation. Revisiting Harlow’s Monkey Studies”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Ainsworth, Mary

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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